Kliemt hilft Bayer beim Personalabbau


Die Umstrukturierung bei Bayer läuft auf Hochtouren. Denn nicht nur bei den Führungskräften, sondern in allen Bereichen soll Personal reduziert werden. Nach JUVE-Recherchen haben die Leverkusener für den Umbau eine der größten deutschen Arbeitsrechtsboutiquen mandatiert.

Bayer-Konzernchef Bill Anderson sprach neulich auf der Bilanz-Pressekonferenz offen eine unbequeme Wahrheit aus. „Unsere Beschäftigten haben mehrere Stellenabbau-Programme hinter sich“, sagte Anderson, der seit vergangenem Sommer im Amt ist. Das sei „höchst unbefriedigend“ – denn die zentralen Probleme seien damit nicht behoben worden. Geht es nach Anderson, muss der Dax-Konzern noch viel effizienter werden. Wie viele Stellen wegfallen, lässt er offen, denn die einzelnen Bereiche sollen sich selbst neu aufstellen. Allerdings werden viele Stellen im außertariflichen Bereich betroffen sein.

Denn nach Auffassung des Topmanagements braucht es weniger Koordinierungsfunktionen für die rund 100.000 Beschäftigten weltweit. Mit der Unterstützung der Arbeitnehmervertretung sollen die sogenannten Leitungsspannen deutlich verkürzt und den einzelnen Mitarbeitenden mehr Verantwortung übertragen werden. Dieses Organisationsmodell – bei Bayer spricht man von Dynamic Shared Ownership (DSO) – soll schrittweise bis Ende des Jahres eingeführt werden.

Auch der Aufsichtsrat von Bayer wird sich verändern. Neue Mitglieder sollen Erfahrung mit Kapitalmarkt, Recht und der Entwicklung von Pharmaprodukten mitbringen. Zudem wird ein neues, leistungsorientiertes Vergütungssystem für den Vorstand ausgearbeitet. Entscheidende Kriterien: Umsatzwachstum, Profitabilität und Cashflow.

Für die Umsetzung des Stellenabbaus holt die erfahrene Inhouse-Abteilung eine der führenden Arbeitsrechtskanzleien ins Boot. Nach JUVE-Recherchen ist die Wahl auf die Kliemt-Partner Stefan Fischer und Dr. Oliver Vollstädt gefallen. Sie stellen derzeit ein Team von Berliner und Düsseldorfer Arbeitsrechtlern zusammen, da in der Hautptstadt und im Rheinland die Schwerpunkte im Personalverbund der Bayer AG liegen.

Die Zusammenarbeit ist bereits eingespielt. Der Berliner Partner Fischer ist schon seit vielen Jahren als gerichtliche Vertreter von Bayer im Einsatz. Die Sozietät ist regelmäßig in großen Transformations- und Restrukturierungsprojekten gefragt, zuletzt unter anderem bei Axel Springer, Siemens Energy und Zalando. Ansonsten ist auch die Wettbewerberin Seitz über einen Rahmenvertrag regelmäßig für den Bayer-Konzern im Einsatz.

JUVE-Redaktion

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